Tag 12, Donnerstag, 01.08.2019

Sonnenaufgang: 04:34 Uhr | Sonnenuntergang: 22:30 Uhr

Entfernung Stop
Guesthouse Gimbur
25 km in 18 Minuten Hofsós Schwimmbad & Basalt Columns
31,5 km in 30 Minuten Fotostop an Brücke
3,5 km in 5 Minuten Saudarkrokur aka Sauerkraut
17,3 km in 15 Minuten Glaumbær
15 km in 20 Minuten Reykjafoss & Fosslaug
12 km in 15 Minuten Syðra-Skörðugil Guesthouse
= 105 km in 1:45 Stunden Fahrtzeit

Hofsós Schwimmbad und Basalt Columns

Nach einer wirklich warmen Nacht mit offener Tür haben wir uns schon auf die Fortführung des tollen Wetters vom Vortag gefreut. In freudiger Erwartung haben wir uns vorgenommen, ins Schwimmbad in Hofsós zu gehen. Das Schwimmbad liegt direkt an den Basaltsäulen in Hofsós, die wir sowieso auf dem Plan hatten. Als wir jedoch aus unserem Zimmer gekommen sind, war alles voll mit richtig schwerem dichtem Nebel. Wo wir abends noch eine tolle Aussicht aus unserem Zimmer bis aufs Meer hatten, war nun alles diesig grau – wir konnten keine 50 m weit schauen.

An diesem Tag hatten wir jedoch nicht allzu viele Stops geplant, weshalb wir den Morgen insgesamt langsam angegangen sind. Erst um 10:30 haben wir unsere Unterkunft verlassen, um langsam in Richtung Schwimmbad aufzubrechen. Schon nach zwanzig Minuten durch immer unterschiedlich dichten Nebel haben wir Hofsós erreicht und haben direkt am Schwimmbad auf dem kleinen Parkplatz geparkt. Der Parkplatz, den wir nutzten, bot Platz für ca. 15 Autos wobei gegenüber an der Kirche auch noch weitere Parkplätze zur Verfügung standen. Hier angekommen, hatten wir wieder Glück mit dem Wetter: Die Luft war schön klar, nur am Horizont konnte man einige Kilometer entfernt noch den dichten Nebel sehen.

Das Gebäude des Schwimmbads ist ziemlich unscheinbar aber sehr schön angelegt. Das Dach dieses Gebäudes befindet sich ungefähr auf der Höhe der Straße, sodass man vom Parkplatz zunächst einen Weg hinunterlaufen muss, um zum Eingang zu gelangen. Insgesamt sieht es hier sehr modern aus und die bewachsenen Wiesen, die bis an die Mauern des Gebäudes reichen, fügen das Gebäude ideal in die Umgebung ein.

Im Schwimmbad laufen Männer dann in die Umkleiden nach rechts, Frauen nach links. Nachdem man sich ausgezogen, geduscht (in Island ist es gesetzlich vorgeschrieben, ohne Badehose/Badeanzug zu duschen) und ins Schwimmgewand geworfen hat, gelangt man durch eine Tür, die sich am Ende der Umkleiden befindet, zu den Schwimmbecken nach draußen. Das Schwimmbad bietet drei verschiedene Becken: Ein größeres Schwimmbecken, das an der tiefsten Stelle jedoch nur ca. 1,90 m tief ist, einen Hot Tub mit einer Temperatur von 38° und ein Babybecken.

Wir sind durch die kalte Luft als erstes ziemlich schnell in das Schwimmbecken gegangen. Von diesem Becken aus hat man eine grandiose Aussicht über die Küste. Von dieser beheizten Position aus auf das offene Meer zu schauen ist wirklich ein besonderes Gefühl. Zwischen den Becken und dem Meer befinden sich nur 50 m Wiese und Felsen, sonst nichts.

Zwischen Parkplatz und Schwimmbecken ist ein kleiner Hügel aufgeschüttet worden, um nicht ganz auf dem Präsentierteller für andere Menschen zu sein. Da direkt nebenan die Basaltspalten sind, ist auf dem Parkplatz zwischenzeitlich recht viel Verkehr. Diese neugierigen Blicke hält dieser Hügel ganz gut ab, auch wenn man in bestimmten Positionen doch einen Blick auf die Becken erhaschen kann. Einer wollte offenbar mehr sehen, als der Hügelsichtschutz erlaubt und ist mindestens 20 Minuten lang mit einer Drohne über das Schwimmbad gekreist. Ja, wir fliegen auch gerne mit unserer Drohne und nehmen schöne Bilder auf – aber über einem Schwimmbad?

Nach einiger Zeit im Schwimmbecken sind wir in den Hot Pot gegangen, in dem Platz für ca. acht Leute war. Wir hatten etwas Glück, sodass wir uns den Platz nur zu viert teilen mussten. Angrenzend am Hot Pot befindet sich das Babybecken. Hier stand auch eine Kiste mit Wasserspielzeugen, Schwimmbrillen und Schwimmflügeln, wir fanden das echt gut gemacht.

Nach zwei Stunden haben wir das Schwimmbad dann wieder verlassen und uns den Basaltsäulen zugewendet. Direkt am Parkplatz führt ein Weg hinunter zu einer Ebene, von der aus man einen guten Blick auf die Basaltsäulen hat. Der Weg ist ganz gut präpariert: Es ist eine Treppe in die Klippen gebaut worden, die sogar mit einem Seil als Geländer ausgestattet ist. Auf dieser Ebene kann man sowohl etwas entfernt an der linken Seite einige Basaltsäulen finden, die Ebene auf der man steht ist allerdings auch gesäumt von Basalt. Die schönen Steine sind hier jedoch nicht so überlaufen, wie an anderen Orten in Island. Lange Zeit haben wir uns hier aber auch nicht aufgehalten, dafür sind es dann halt doch nur Steine.

Fotostop an Brücke

Unser nächstes Ziel sollte die Stadt Sauðárkrókur sein. Wir sind also wieder ins Auto gestiegen, um zum 35 km entfernten Ort zu fahren. Just als wir Hofsós wieder verlassen haben, fuhren wir allerdings wieder in eine Wand aus Nebel. Wir hatten es also noch nicht überstanden.

Der Nebel hat die Fahrt zum von der Google Maps-Stimme “Sauerkraut” ausgeprochenen Ort Sauðárkrókur wirklich anstrengend gemacht. Das hat uns allerdings nicht davon abgehalten, an einer Brücke kurz vor “Sauerkraut” einen kurzen Fotostop einzulegen. Die schmale Brücke führt über einen kleinen See, der wahrscheinlich aus Schmelzwasser besteht. Dieser Ort hatte seine ganz eigene Art: Irgendwie war alles grau und trist, was aber gleichzeitig den Reiz dieses Ortes ausgemacht hat. Für isländische Verhältnisse außerhalb der Ringstraße war dieser Weg ziemlich stark befahren, das Wasser war ähnlich dreckig wie am Dettifoss und um einen herum war gefühlsmäßig kilometerweit nichts – zumindest hat der Nebel keinen Blick auf irgendetwas zugelassen.

Hier haben wir unsere Drohne ausgepackt und haben ein paar Bilder machen wollen. Aber Bilder können Situationen halt auch nicht immer einfangen. Das komische Gefühl, das wir an diesem Ort aus unerklärlichen Gründen bekommen haben, kommt uns beim Anblick der Bilder zwar immer noch, aber wahrscheinlich sind wir damit ziemlich alleine. 😛

Sauðárkrókur aka Sauerkraut

In Sauerkraut angekommen lag der Nebel weiterhin schwer auf der gesamten Küstenregion. Auf dem Weg hinein in den 2500-Seelen-Ort sind wir an einer langen Steinmauer entlang gefahren, die den Strand von der Straße trennt. Vor dieser Steinmauer wären überall Parkmöglichkeiten gewesen, die einen Spaziergang am Strand möglich gemacht hätten, aber durch die bescheidenen Sichtverhältnisse hat sich das einfach nicht gelohnt. Stattdessen sind wir immer weiter in den Ort hineingefahren, bis wir in eine beliebige Straße eingebogen sind, an der sich ein Parkplatz befand.

Der Atmosphäre entsprechend haben wir von diesem Parkplatz ein stark heruntergekommene Haus entdeckt. Wir glauben, das war das einzige Haus in Island, das sich in einer Stadt befindet und nicht herausgeputzt war. Keine Ahnung warum, aber das hier hat Paul richtig fasziniert. Der Ort war insgesamt unspektakulär, wie auch dieses Haus. Überall war es menschenleer und mitten im Ort stand dann dieses Haus.

Ein paar Schnappschüsse in der nasskalten Luft später sind wir wieder ins beheizte Auto eingestiegen. Komischer Ort, komisches Wetter, schnell weiter.

Wir hatten in Sauerkraut sehr auf gutes Wetter gehofft, da Google Maps hier zwei spannende Punkte eingezeichnet hat: den Black Beach direkt angrenzend an dem Brown Beach mit einer schönen Aussicht auf den Fjord. Am nächsten Tag haben wir durch Zufall noch von dem Anbieter Puffin and Friends gelesen, der in Sauðárkrókur sitzt. Hier wird man mit VR-Brillen ausgestattet und kann Puffins, Wale, Robben, Nordlichter und weitere Naturereignisse Islands sehen. Dafür sind wir jedoch nicht zurück nach Sauðárkrókur gefahren.

Glaumbær

Zwei Stops hatten wir für diesen Tag noch geplant. Zum einen ein altes Kirchendorf, das sich idealerweise exakt auf dem Weg zu unserer nächsten Unterkunft befindet und einen Wasserfall mit angrenzendem Hot Pot, der sich einige Kilometer hinter unter Unterkunft befindet.

Kurz nachdem wir Sauerkraut in Richtung Süden verlassen haben, lichtete sich auch der Nebel wieder. Bereits nach einigen Kilometern fuhren wir durch strahlenden Sonnenschein. Nach insgesamt 16 km haben wir auch schon unser nächstes Ziel erreicht: die Kirche von Glaumbær. Direkt vor der Kirche befindet sich ein Parkplatz, auf dem wir unser Auto abgestellt haben. Später haben wir gesehen, dass es wenige Meter weiter noch einen zweiten Parkplatz (an den Torfhäusern) gegeben hätte. An diesem Parkplatz gab es sogar ein (sehr sauberes) Toilettenhäuschen.

Das Ende der Fahrt durch den dichten Nebel hat unmittelbar auch was mit unserer Laune gemacht. Auf einmal war wieder alles Bunt und das Gras war wieder grün und nicht graugrün.

Die Kirche von Glaumbær ist, wie die meisten Kirchen Islands, recht klein und schlicht gehalten. Mit einer weißen Fassade und rotem Dach sieht sie aber auf jeden Fall niedlich aus. Hinter der Kirche befindet sich, wie üblich, ein kleiner Friedhof und rechts schließt sich der Ort an, wegen dem wir hier eigentlich eingehalten sind: die Torf Häuser des Skagafjördur Heritage Museum. Hier stehen einige Häuser mit Torfdächern, in die man zum Teil sogar kostenlos hineinschauen kann. Unter anderem kann man hier eine alte Schmiede sehen. In einem der Torfhäuser befindet sich der Eingang zum Museum. Hier kommt man in einige Zimmer der Anlage. Hierzu hätte man jedoch 1700 ISK Eintritt zahlen müssen (Studenten 1500 ISK, unter 18 kostenlos), den wir uns gespart haben. Die Häuser sind alle im 18. und 19. Jahrhundert erbaut worden – diese Bauweise mit dem Torfrasen war zu der Zeit in Island Standard. Danach wurde auch in Island immer mehr Stahlbeton verbaut.

Hinter den Torfhäusern befindet sich eine weite Ebene mit hauptsächlich landwirtschaftlich genutzten Flächen. Nah an den Torfhäusern ist in dieser Ebene eine Ausgrabungsstätte eines echten alten Farmhauses aus dem elften Jahrhundert, wobei davon nichts mehr zu sehen ist.

Neben den Torfhäusern liegt das Café Áskaffi, welches in einem sehr alten Wohnhaus eröffnet hat. Hier wollten wir erst einen Tee trinken, als wir jedoch die Eingangstür geöffnet haben, hat uns die Luft etwas abgeschreckt: Es roch in der Tat sehr alt und ein bisschen modrig.

Das ganze Gebiet im Norden bis Sauerkraut Sauðárkrókur, angefangen ungefähr am Godafoss, hat uns beeindruckt, weil es etwas anders war, als die anderen Gebiete Islands. Häufig fährt man in Island sehr lange durch riesige unbewohnte Gebiete. Zwei gute Beispiele hierfür sind das Gebiet um das Eldhraun Lavafeld und der Nordosten, wo man kilometerweit bis zum nächsten Mini-Ort fährt. Der Norden ist anders. Hier werden die Landflächen häufig genutzt, um Pferde zu halten. Zu diesen Pferden gibt es immer wieder auch Farmhäuser, in denen Menschen wohnen. Hier fühlt man sich etwas weniger verloren, als im äußersten Nirgends.

Reykjafoss & Fosslaug

Von Glaumbær sind wir weiter Richtung Süden gefahren. Nach knappen drei Kilometern haben wir bereits die Einfahrt zu unserer Unterkunft für diese Nacht gefunden: Syðra Skörðugil. An diesem Schild sind wir allerdings zunächst vorbei gefahren; wir wollten nämlich noch zum Reykjafoss und den angrenzenden Hot Pot Fosslaug.

Der Reykjafoss ist gar nicht so weit entfernt von der Unterkunft, insgesamt wäre es von hier nur eine Viertelstunde Fahrzeit. Da wir allerdings die Kaffeepause am Áskaffi bereits haben ausfallen lassen, haben wir uns dazu entschieden auf dem Weg noch eine Kleinigkeit zu essen.

In dem kleinen Ort Varmahlíð treffen sich die Ringstraße und die Straße 752, die Straße südlich von Sauðárkrókur, die wir die letzten Kilometer gefahren sind. Genau an dieser Kreuzung ist eine Tankstelle mit angrenzendem Shop und Grill 66. Der Grill 66 ist eine Imbisskette, die häufig an Tankstellen zu finden ist. Schon bei unserem ersten Besuch in Husavik haben wir hier ganz gute Burger für (für isländische Verhältnisse) recht schmales Geld gegessen. Die Tankstelle war entweder recht neu oder frisch renoviert. Insgesamt hat es uns hier aber sehr gut gefallen. Nach der Stärkung haben wir noch eins der in Island weit verbreiteten Softeise bestellt und haben uns anschließend auf die vorletzte Fahrt des Tages gemacht.

Wir sind weiter auf der Straße 752 geblieben, bis nach links die Staße 753 abzweigte. Hier sind wir direkt über eine kleine Brücke gefahren, die den Fluss quert, an dem auch der Reykjafoss liegt. An dieser Straße haben wir auf der rechten Seite recht offensichtlich ein handgeschriebenes Schild gefunden, das sowohl den Reykjafoss als auch den Fosslaug ausschildert. Das Schild hing an einem Tor, durch das wir dann hindurch gefahren sind. Von der Abbiegung sind es noch ca. 1,2 km bis zum Parkplatz. Von diesem Parkplatz kommt man mit dem Auto nicht weiter. Alle Wege weiter in Richtung des Reykjafoss sind (wahrscheinlich für Tiere) abgesperrt. Da hier einige andere Autos standen und wir auch Menschen gesehen haben, die in die Richtung liefen, in der wir den Wasserfall vermuteten, sind wir einfach durch diese Absperrungen hindurch gelaufen. Hierbei handelte es sich einmal um ein Tor und um ein gespanntes Band, das an einem Pfahl eingehakt war.

Vom Parkplatz muss man noch ein ganzes Stück laufen, bis man an den Reykjafoss kommt. Der Weg verrät jedoch nicht wirklich, wann man hier angekommen ist, da er etwas abseits vom Fluss entlang führt, sodass man keinen direkten Blick aufs Wasser hat. Laura hatte sehr gut im Gefühl, wann wir Richtung Wasser abbiegen sollten, sodass wir direkt einen schönen Aussichtspunkt zum Wasserfall hatten. Grundsätzlich ist es aber nicht schwierig hier näher am Wasser entlang zu laufen, um den Wasserfall nicht zu verpassen, wobei es auch nicht verkehrt wäre, den Weg einfach weiter zu folgen.

Von unserem ersten Aussichtspunkt zum Wasserfall haben wir unsere Drohne mal wieder aufgebaut. Von oben sehen Wasserfälle schon nochmal anders aus, als von unten. Aus unserer Perspektive sah es so aus, als würde an dieser Stelle der Fluss Svartá, an dem der Reykjafoss liegt, in einen zweiten, kleineren Fluss münden. Die Satellitenbilder von Google Maps lehren einen jedoch etwas anderes: Der Fluss teilt sich kurz vor dem Wasserfall in einen schmalen und einen breiteren Lauf. Der breitere Lauf stürzt dann mit dem Reykjafoss wieder in den schmaleren hinein. Die Insel, die sich zwischen den beiden Flussläufen gebildet hat, ist über eine Brücke mit dem Weg verbunden, den wir gelaufen sind. Deshalb wäre es auch nicht dramatisch gewesen, wenn wir den Weg nicht zuvor in Richtung Wasser verlassen hätten.

Der Reykjafoss heißt übrigens übersetzt “Rauch Wasserfall” und hat seinen Namen von der aufgepeitschten Gischt. Ganz nachvollziehbar fanden wir den Namen aber eigentlich nicht, wo es doch viele Wasserfälle gab, an der die Gischt viel stärker war. In unseren Recherchen hatten wir gelesen, dass der Wasserfall nicht so spektakulär wäre und sich nicht unbedingt lohnen würde. Das fanden wir definitiv anders. Der Wasserfall ist recht breit und stürzt über mehrere Stufen 20 m in die Tiefe. Die Konstellation mit dem “zweiten” kleinen Fluss, in den der Reykjafoss hineinstürzt ist auch sehr schön. Gerade in der Kombination mit dem schönen Wetter (vorallem im Vergleich zum Start morgens), hat uns der Reykjafoss richtig gut gefallen. Darüber hinaus fanden wir es sehr angenehm, dass der Wasserfall kaum touristisch erschlossen ist und alle Wege noch recht einfach gehalten sind und einfach durch landwirtschaftliche Flächen führen. Man kann hier einfach am Fluss entlang laufen und alle verschiedenen Perspektiven des Wasserfalls genießen.

Wie bereits erwähnt, kommt man, wenn man den Weg weiter läuft, über eine Brücke auf die Insel, die vom Fluss Svartá umschlungen ist. Nach der kleinen Brücke kommt man auf ein Tor, das man aber problemlos öffnen kann. Wir waren noch auf der Suche nach dem zweiten Highlight am Reykjafoss: dem Hot Pot Fosslaug, der ja bereits an der Einfahrt ausgeschildert war. Da sich dieser Hot Pot auf dieser Insel befinden sollte, sind wir den kaum erkennbaren Weg auf der Insel gefolgt. Zunächst kamen wir an einem sehr kleinen Kreis aus Steinen am Fluss vorbei, in den maximal zwei Personen gepasst hätten. Ich habe kurz gedacht, dass das schon der Hot Pot sein könnte. Aber keine 20 m weiter kamen wir dann an den etwas offensichtlicheren Fosslaug. Hier waren wir auch nicht mehr alleine: zwei Familien und ein Paar waren mit uns hier, wobei eine Familie sich bereits auf den Rückweg machte. Die andere Familie hatte sich gerade in den Hot Pot begeben. Die Kinder sprangen immer zwischen Flusswasser und Hot Pot herum und die Mutter entspannte im warmen Wasser. Tatsächlich ist dieser Ort ein sehr schönes Ausflugziel für Familien: Natur, warmes Hot Pot- und kaltes Flusswasser zum plantschen und genug Platz, um in Ruhe zu picknicken. Lediglich ein Manko hat dieser Hot Pot: er ist mitten im Nirgends, somit natürlich auch ohne jegliche öffentliche Toiletten geschweige denn Umkleidekabinen.

Paul wollte sich die erste Hot Pot Erfahrung aber nicht nehmen lassen, auch wenn wir keine Schwimmsachen dabei hatten. So hat er sich nur kurz die Schuhe ausgezogen, die Hose hochgekrempelt und die Füße ins Wasser gehalten. Und, wie soll es anders sein: Das Wasser war tatsächlich ziemlich warm. Gleichzeitig war die Luft vergleichsweise kalt und sonst war hier überhaupt keine Bebauung, was das Erlebnis etwas surreal machte und uns zum ersten mal bewusst machte, dass die Wärme tatsächlich einfach so aus dem Boden kommt. Der Weg zum Fosslaug ist übrigens etwas algig und somit ziemlich rutschig. Vom Hot Pot aus ging es dann noch kurz barfuß drei Meter weit zum Flussufer gelaufen, um zu prüfen, ob das Wasser hier auch warm ist – wie zu erwarten: nein. Also wieder zurück in den Fosslaug, um die kalten Füße wieder zu wärmen. Nach dem kurzen hin und her war es dann aber auch gut mit der Hot Pot Erfahrung. Wieder mit angezogenen Schuhen sind wir dann eine gute Viertelstunde lang zurück zum Auto gelaufen, um den Weg zurück zur Unterkunft zu fahren.

Syðra-Skörðugil Guesthouse

Unterkunft bei Booking.com
Webseite der Unterkunft

Syðra-Skörðugil Guesthouse Datum: 01. – 02.08.2019
Check In 15:00 - 21:00 Uhr
Check Out bis 12:00 Uhr
Inklusivleistungen Frühstück + Parkplatz
Bemerkung Deluxe Doppel-/Zweibettzimmer mit Gemeinschaftsbad
Preis: 126 €

Lauras Pferdemädchen-Herz schlug höher. Bei der Buchung wussten wir gar nicht, dass wir uns ein Zimmer in einem Gästehaus von einem Pferdegestüt gemietet haben.

Wir kamen an und wurden von einer sehr herzlichen Person begrüßt, die sagte, dass wir gleich gemeinsam noch ein Stück Autofahren und sie uns das Guesthouse zeigt. Sprich: Wir sind erst einmal am Privathaus der Eigentümerin angekommen und wurden von vielen Hunden und der netten Frau begrüßt. Wir sind als erstes gemeinsam in ihr Büro gegangen und sie fragte uns, wo wir gerade herkamen, was wir heute erlebt haben, wie lange wir auf der Insel bleiben werden und wo es für uns als nächstes hin geht. Als wir erzählten, dass wir uns am nächsten Tag auf den Weg in die Westfjorde begeben würden, holte sie direkt eine Karte raus und zeigte uns, welche Strecke wir auf jeden Fall fahren sollten und was aus ihrer Sicht die Highlights in den Westfjorden sind. Und das passte sehr gut, denn uns wurde empfohlen von Laugarholl die Straße weiter nach Djúpavík zu fahren. Im Idealfall noch weiter nach Norden zum Schwimmbecken in Krossnes. Das waren auf jeden Fall Anregungen, die wir gleich noch einmal recherchieren wollen.

Zuallererst sind wir aber nun wieder ins Auto gestiegen und der Gastgeberin auf die gegenüberliegende Straßenseite, wo das Guesthouse steht, gefolgt.

Auch hier wurde uns als aller erstes der Hot Tub gezeigt und gesagt, dass sie gerade frisches Wasser für uns eingelassen hat. Der Hot Tub lag idyllisch auf der Terrasse mit Blick auf weitere Pferdekoppeln. Im Anschluss bekamen wir das Angebot, dass wir herzlich eingeladen wären, bis 21 Uhr in den Pferdestall zu kommen und ein paar Islandpferde zu streicheln.

In dem Gästehaus angekommen haben wir als aller erstes wieder die Schuhe ausgezogen und eine kleine Schnappatmung bekommen: Wir standen hier eigentlich in einem perfekt eingerichteten Familienhaus. Riesige Wohn-Küche mit großer Küchenzeile, großem Kühlschrank, Mikrowelle im Nebenraum, in dem auch die Waschmaschinen standen, zwei Esstische, eine große Sofaecke mit Couchtisch und Hockern. Es gab 5 Gästezimmer, die sich 2 Badezimmer teilen müssen.

Wir hatten mit unserem Raum sehr viel Glück. Wir hatten ein großes Zimmer mit Doppelbett und einem Hochbett. Dadurch, dass das Zimmer für vier Personen ausgelegt ist, hatten wir sehr viel Platz im Zimmer. Das Badezimmer mussten wir uns mit einem weiteren Zimmer (zwei Französinnen) teilen. Für ein Gästehaus war das Badezimmer verhältnismäßig groß. Quasi wie ein Badezimmer eines normalen Einfamilienhauses. Das Bad war sehr liebevoll und mit vielen Dekoartikeln und Pflegeprodukten eingerichtet. Das Guesthouse war aber insgesamt auch sehr modern eingerichtet und wirklich sehr großzügig geschnitten.

Das Guesthouse hatte selfservice Frühstück. Das bedeutet, dass das Frühstück im Übernachtungspreis inbegriffen war, aber wir es uns am Morgen selbst zubereiten mussten.

Im Kühlschrank stand viel Saft, Milch, Eier, Tomaten, Paprika sowie Käse und Schinken auf einem Teller angerichtet. Das war für uns dieses Mal ideal. So konnten wir uns am Morgen einfach ein paar Brote schmieren, diese in Lunchbags (haben wir in einer Küchenschublade gefunden) packen und unterwegs essen. Da wir an diesem Morgen um 07:00 Uhr im Auto sitzen wollten, war das einfach perfekt!

Die Unterkunft lag strategisch sehr gut auf unserer Route. Im Haus gab es gutes WLAN und wir würden definitiv wiederkommen und auch zum Entschleunigen und Ausruhen zwei bis drei Nächte bleiben.