Tag 17, Dienstag, 06.08.2019

Sonnenaufgang: 04:50 Uhr | Sonnenuntergang: 22:13 Uhr

Entfernung Stop
Guesthouse Nýp
72,7 km in 60 Minuten Klarer Fluss (Gestein ähnlich wie beim Canyon)
72,3 km in 01:10 Stunden Alte verlassene Fischerhütte
15 km in 15 Minuten Kirkjufellfoss
23,3 km in 22 Minuten Ólafsvíkurkirkja
16 km in 20 Minuten Skardsvik Beach
4 km in 15 Minuten Svörtuloft Leuchtturm
12,7 km in 25 Minuten Saxholl Krater
17,5 km in 20 Minuten Malarrifsviti
5,5 km in 8 Minuten Verlassenes Haus "Dagverðará"
5,7 km in 10 Minuten Bárðar Saga Snæfellsáss Statue + Vogelfelsen
35,2 km in 35 Minuten Ytri Tunga Beach
25 km in 20 Minuten Lava Water Accommodation
= 305 km in 5:28 Stunden Fahrtzeit

Für diesen Tag hatten wir uns an diesem Tag die Halbinsel vorgenommen, von der wir schon vor unserer Reise sehr viel Gutes gehört haben: Snæfellsnes. Die Halbinsel wird auch “klein Island” genannt, da sie auf einer überschaubaren Landzunge sehr viele sehr unterschiedliche Landschaften und den Snæfellsjökull-Nationalpark vorweisen kann. Ganz so, als würde man Island komprimieren und auf diese Halbinsel packen.

Klarer Fluss (Gestein ähnlich wie beim Canyon)

Vom Guesthouse aus haben wir uns morgens also auf den Weg nach Snæfellsnes gemacht. Da wir in dieser Unterkunft kein Frühstück inklusive hatten und es – im Gegensatz zu den meisten anderen Unterkünften – hier auch keinen kostenlosen Kaffee gab, haben wir uns morgens erst einmal auf die Suche nach einem Supermarkt gemacht. Supermärkte haben in Island fast immer Kaffeeautomaten, an denen man sich einen Kaffee für vergleichsweise wenig Geld kaufen kann.

Der nächste Supermarkt befand sich im nächstgelegenen Ort, direkt auf dem Weg in Richtung Snæfellsnes. Nächstgelegener Ort klingt jetzt erst einmal recht nah – der Weg dahin hat allerdings eine geschlagene Dreiviertelstunde gedauert. Hier im Nordwesten ist halt sehr viel Nichts. Trotz dass wir die Westfjorde nun hinter uns gelassen haben, wohnt hier einfach noch immer keine Menschenseele.

Der Ort, an dem wir nun also angekommen waren, Búðardalur, ist sogar recht groß. Neben dem Samkaup, bei dem wir Cola und Kaffee gekauft haben, gibt es hier sogar einen der günstigen Bonus Supermärkte, die jedoch immer erst sehr spät öffnen (11:00 Uhr). In diesem Fall hat der Bonus für uns zu spät geöffnet, da wir nunmal auch weiter wollten.

Und die Wege sind auch nach Buðardalur noch sehr weitläufig, wenn auch die Straßen ganz passabel sind. Dadurch, dass die Landschaft jedoch immer mal wieder wechselt, macht es Spaß heraus zu schauen und einfach die vorbeifliegende Landschaft zu beobachten. Immer wieder tauchen auch kleinere Parkplätze am Straßenrand auf, die es ermöglichen, verschiedene kleinere Sehenswürdigkeiten zu besuchen.

An einem dieser Parkplätze haben wir dann auch angehalten, weil es hier recht interessant aussah. Wir sind an einer kleinen Schlucht, durch die ein Fluss läuft, angehalten. Das Gestein in dieser Schlucht war – ähnlich wie schon am Stuðlagil Canyon – hauptsächlich Basalt und das Wasser hier ziemlich klar. Die Schlucht ist schätzungsweise 10 m tief, sodass wir nicht ans Wasser herankamen.

Die Straße, über die wir hierhin gefahren sind, führt direkt vor dem Parkplatz über diese Schlucht, sodass wir von der Brücke aus ein paar Bilder aus der Vogelperspektive machen konnten – Drohnenflüge sind hier nämlich nicht erlaubt. Aber beim Fotografieren von der Brücke mussten wir gut aufpassen: Als wir hier morgens waren, ist bestimmt alle 30 Sekunden ein Auto über die Brücke gefahren.

Die Menge der Autos, die hier über die Brücke gefahren sind, spiegelte sich auch an der Menge der Menschen, die gemeinsam mit uns hier waren: Neben unserem Auto haben hier bestimmt sechs weitere Autos geparkt und das an einer Stelle, die nicht einmal einen eigenen Namen hat…

Alte verlassene Fischerhütte

Von der kleinen Schlucht sind wir immer weiter gegen den Uhrzeigersinn auf dem Snæfellsnesvegur, der Rundstraße rund um die Halbinsel, gefahren. Das Praktische an unserer Art zu reisen ist ja, dass man problemlos irgendwo halten kann, wenn es uns irgendwo gefällt. Genau so eine Situation hatten wir mitten auf dieser Rundstraße nicht nur bei der ungeplanten kleinen Schlucht, sondern auch bei einer kleinen Fischerhütte am Wegesrand.

Wir sind recht gemütlich, eigentlich mit dem Ziel zum Kirkjufellfoss zu fahren, unter dem blauen Himmel durch die grüne Landschaft gefahren, bis auf der rechten Seite irgendwann ein schönes kleines, leicht heruntergekommenes weißes Gebäude mit rotem Dach auftauchte. Schon beim Vorbeifahren konnten wir erkennen, dass im vorderen Teil dieser Hütte keine richtigen Wände verbaut waren, sondern nur Balken das Dach getragen haben. Obwohl wir erst hieran vorbeigefahren sind, fanden wir den Punkt spannend genug, um noch einmal umzukehren und nach einer Haltemöglichkeit Ausschau zu halten. Das Halten war kein größeres Problem, weil schräg gegenüber von der kleinen Hütte ein Feldweg ins Landesinnere führte, an dem wir kurzerhand das Auto abgestellt haben.

Auf dem Weg zur Hütte erkannten wir immer mehr den Zweck dieses Gebäudes: es handelte sich wahrscheinlich um eine kleine Hütte, in der Fische getrocknet werden. Unter dem Dach gab es einige Vorrichtungen, um den Fisch aufzuhängen, die ganze Hütte war vogelsicher mit Netzen bespannt und es gab einen einfachen Anleger für Boote am Wasser.

Wir fanden diese Hütte aber nicht nur in der Sache, sondern auch in der Optik wirklich spannend.

Kirkjufellsfoss

Ziemlich spät, nämlich erst um 14:45 haben wir unseren ersten ‘regulären’ Stopp erreicht: den wohl meist fotografierten Wasserfall von Snæfellsnes.

Der Kirkjufellsfoss ist ein Wasserfall, der (anders als der Name es vermuten lässt) nicht vom Berg Kirkjufell herunterfällt, sondern sich nur nah am Kirkjufell befindet, sodass man gleichzeitig einen grandiosen Blick auf den Berg und den Wasserfall haben kann. Und genau das ist auch das Fotomotiv von diesem Punkt.

Der Kirkjufell und das Gebiet hier hat insbesondere Bekanntheit erlangt, weil sie immer mal in der Serie Game of Thrones auftraucht.

Der Wasserfall selbst ist hier eigentlich gar nicht so groß. In zwei Stufen stürzt der Fluss Kirkjufellsá stürzt hier um insgesamt 16 m in die Tiefe. Um den Wasserfall führt ein Weg, der es ermöglicht, den Wasserfall von allen Seiten zu besichtigen. Der ganze Weg ist wirklich leicht zu laufen und überall mit Anti-Rutsch-Matten ausgelegt. Vom Parkplatz sind wir erst auf der linken Flusseite entlang gelaufen, bis wir oberhalb des Wasserfalls an eine alte Brücke mit schon stark verbogenen Geländern angekommen sind, über die wir den Fluss überqueren konnten. Unmittelbar nach dieser Brücke führte ein Weg an der anderen Flusseite wieder herunter. Von diesem Weg aus kann man dann auch das berühmt-berüchtigte Bild von Wasserfall und Berg machen.

Der Weg ist auf beiden Seiten von der Natur mit Handläufen abgetrennt, um die Pflanzen und Tiere hier etwas zu schonen. Man muss ja nicht alles kaputt trampeln – die Wege sind breit genug und auch zum Fotografieren reicht die zur Verfügung stehende Fläche alle Male. Aber wie es eigentlich immer ist: Eine geringe Idiotenquote wird einfach nie unterschritten, sodass auch hier ein paar Leute vom Weg ab über ein schon etwas in Mitleidenschaft gezogenes Wiesenstück auf die Steine im Flusslauf gesprungen sind. Absperrungen und Mauern funktionieren leider einfach nicht immer.

Nach einigen Minuten hatten wir irgendwann sogar das Glück, dass der Kirkjufellsfoss von der Südostseite aus gesehen fast menschenleer war, trotz der fortgeschrittenen Zeit. Das hat uns ein bisschen gewundert, da diese Touristenperle doch auf jeder zweiten Island-Fotoreihe zu sehen ist. So haben wir auf jedenfall auch das Foto machen können 😛

Ólafsvíkurkirkja

Wir haben es uns nicht nehmen lassen, die Fahrt dennoch entspannt fortzuführen, was sich an unserem nächsten ungeplanten Stop bezahlt gemacht hat: Den Ort Ólafsvík hatten wir eigentlich fast gar nicht auf dem Schirm. Eigentlich ist der Ort hauptsächlich durch das Whale Watching vom Touranbieter Laki Tours bekannt, bei dem aber an diesem Tag schon alle Touren ausgebucht waren. Von der Straße aber haben wir etwas ganz anderes entdeckt: es gibt hier eine architektonisch wirklich beeindruckende Kirche.

Wir sind – ganz normal – an der “Hauptstraße” des Ortes entlang gefahren und haben auf der linken Seite die beeindruckende Kirche gesehen, wo wir direkt angehalten haben. Da wir Kirchen jedoch von außen spannender finden als von innen und wir sonst nichts in diesem Ort vorhatten, sind wir nach ein paar Schnappschüssen schon weiter gefahren.

Der Ort sah aber insgesamt sehr nett aus: Wie in Island üblich, bot der Ort alles, was man für das tägliche Leben benötigt: Supermarkt, Schule, Schwimmbad und so war alles hier versammelt.

Snæfellsjökull-Nationalpark

Wir haben ihn erreicht: Am westlichsten Ende der Halbinsel Snæfellsnes liegt der Snæfellsjökull-Nationalpark mit vielen Highlights.

Skardsvik Beach

Der weitere Weg sollte uns zum Snæfellsjökull-Nationalpark führen, welcher die ganze westliche Küste der Snæfellsnes-Halbinsel umfasst. Der Nationalpark beherbegt einige schöne Sehenswürdigkeiten, unter anderem zwei Leuchttürme, ein Lavafeld und den Skardsvik Strand.

Der Weg in diesen Nationalpark war relativ unspektakulär. Wir sind die Küstenstraße weiter gefahren und irgendwann kamen wir an einem Schild vorbei, das uns im Nationalpark willkommen geheißen hat. Aber kurz nach der Einfahrt in diesen Nationalpark änderte sich unsere Umgebung Stück für Stück: Wir fuhren langsam aber sicher in ein Lavafeld hinein. Gleichzeitig mit der Landschaft änderte sich auch das Wetter: je weiter wir nach Westen fuhren, desto windiger wurde es.

Da unser eigentliches Ziel der Skalasnaga-Leuchtturm war, sind wir von der Straße, die um die Küste von Snæfellsnes herumführt, noch abgebogen auf eine kleine Straße, die bis zur Spitze der Halbinsel führt. Genau hier befindet sich eben dieser Leuchtturm. Und diese Straße hatte es echt in sich: Sie bestand ausschließlich aus Kurven. Keine dieser Kurven hatte wohl weniger als 45 Grad Drehung, sodass man nirgends auch nur wenige Meter weit schauen konnte. Was wir in Island bisher nur von dichtem Nebel kannten, hat hier alleine die Straßenführung geschafft. Nach einigen Minuten über die kurvige Straße durch das hügelige Lavafeld kamen wir eher durch Zufall an dem Skardsvik Beach vorbei. Auf der rechten Seite lag recht unscheinbar (aber dafür ziemlich gefüllt mit Touristen) ein kleiner aber feiner weißer Sandstrand. Hier sind wir kurz ausgestiegen und haben jetzt erst richtig gemerkt, wie stark der Wind gepustet hat: Die Türen des Autos mussten wir schon ganz gut festhalten. Wenn es jedoch weniger windig gewesen wäre und es noch nicht so spät gewesen wäre (es war inzwischen 16:00 Uhr), hätten wir hier sicherlich gerne eine Mittagspause gemacht.

Da wir jedoch auch irgendwann in unserer Unterkunft ankommen wollten und bisher nur die halbe Halbinsel umrundet hatten, sind wir hier zwar kurz ausgestiegen, aber eigentlich doch recht zügig wieder weitergefahren.

Zügig weitergefahren ist jedoch relativ. Der Weg hier durch den Nationalpark war ziemlich kurvig, bergig, eng und verhältnismäßig stark befahren. Auf diese Weise war der Weg allein schon ein Erlebnis.

Skalasnaga-Leuchtturm

Ganz im Westen angekommen, haben wir dann auch den Svörtuloft Leuchtturm, auch Skalasnaga-Leuchtturm genannt, erreicht. Der Leuchtturm besticht durch sein knalliges Orange und zieht so die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Die beiden Namen des Leuchtturms haben ihren Ursprung in der unterschiedlichen Perspektive der Menschen. Die Menschen an Land nutzen den einen Namen – Bootsführer den anderen.

Dieser Leuchtturm strahlte eine unheimliche Kraft für uns aus, was sicherlich damit zusammen hing, dass der Wind, als wir hier ankamen, wirklich heftige Ausmaße angenommen hatte. Wir konnten bis 10 m vor den Leuchtturm fahren, wo sich ein kleiner Parkplatz befindet, auf dem maximal 5 Autos parken können. Hier mussten wir die Autotüren schon ziemlich gut festhalten, während wir ausgestiegen sind, um zu vermeiden, dass der Wind sie mitnimmt.

Wir haben uns also gut eingepackt und sind mit Schal, Mütze, Handschuhen ausgestattet über den noch neu aussehenden Holzsteg gelaufen, um um den Leuchtturm herumzulaufen, der im Jahre 1931 in Betrieb genommen wurde. Interessant ist auch, dass der 10 m hohe Leuchtturm inzwischen rein mit Solarenergie arbeitet.

Vom Leuchtturm konnten wir über die Wege noch bis zu einer Aussichtsplattform laufen, die einen Blick auf die Saxhólsklippe bietet. An dieser Klippe sammeln sich viele Vögel und nutzen die Klippen während der Brutzeit und in den ersten Wochen zum Großziehen ihres Nachwuchs. An dieser Stelle ist es wohl häufiger windig, denn ein Hinweisschild weist darauf hin, dass man sich beim Vögel beobachten flach auf den Boden legen soll, um das Körpergewicht zu verteilen und nicht von den Windböen mitgerissen zu werden. Auch soll man nicht zu nah an den Rand der Klippe gehen und stehen bleiben, wenn man durch Ferngläser oder Kameraobjektive guckt. Safety first!

Die Kombination aus beiden einzelnen Punten – dem Leuchtturm und dem Blick auf die Klippen – entschädigt vom anstrengenden Weg hier hin. Dass wir uns auf unserem Fußweg konstant stark gegen den Wind lehnen mussten, hat uns hier auch kaum gestört, halb weil wir schon etwas isländisches Wetter gewohnt waren, halb weil wir passend angezogen waren.

Der Weg vom Leutchtturm zurück hat mit etwas Sonnenschein noch ein etwas anderen Flair… Kurvig und eng bleib er jedoch trotzdem.

Saxholl Krater

Vom Leuchtturm mussten wir die ganze Kurvenstraße zurückfahren, um wieder auf die eigentliche Küstenstraße zu kommen. Als wir den Weg geschafft hatten, kam uns diese Straße so unendlich entspannt vor…

Kurz nachdem wir wieder auf dieser Straße angekommen waren, fiel uns auf der rechten Seite ein größerer Berg auf. Das spannende hier war, dass um den Berg eine rostig rote Treppe geschlungen war, was für uns irgendwie so spannend aussah, dass wir uns das unbedingt aus der Nähe ansehen wollten. Naja, unsere Zeitplanung war für diesen Tag sowieso im Eimer, weshalb dieser Umweg jetzt auch nichts mehr kaputt machen konnte. Der Berg entpuppte sich recht schnell als der Saxholl Krater, von dem wir schon zuvor in einigen Flyern gelesen hatten. Die Flyer hatten uns aber offenbar nicht ausreichend Lust gemacht, diesen Krater anzusteuern, weshalb er eigentlich nicht auf unserer Liste war.

Auch von Nahem sah es hier so aus, als sei hier einfach eine Treppe um einen kleinen Berg herum gebaut worden, um den Berg einfacher besteigen zu können. Da die Treppe überhaupt nicht schwierig zu erklimmen aussah, haben wir uns also entschlossen, den Weg auf diesen Berg zu laufen. Dieser Berg hat tatsächlich in der Mitte eine große Grube – daher der Name Krater. Als wir die 387 Stufen auf den Berg hinauf geklettert waren, waren wir von dem Ergebnis jedoch nicht wirklich überzeugt. Der Krater selbst ist nämlich gar nicht so tief und so beeindruckend. Auch die Umgebung um diesen Berg ist nicht sonderlich spannend, hier ist weit und breit echt gar nichts.

Der Text liest sich jetzt zugegebenermaßen nach einem krassen Veriss des ganzen Stopps. Eigentlich ist es hier oben echt schön. Man hat eine weite Aussicht über den Nationalpark und on top gibt es noch einen Krater zu besichtigen. Wir haben uns aber irgendwie noch mehr vorgestellt, weshalb dieser Stop jetzt kein richtiges Highlight für uns war.

Malarrifsviti

Der weitere Weg vom Krater führte uns weiter an der gut befahrbaren Küstenstraße Útnesvegur entlang. Von dieser Straße gab es wiederum eine Abbiegung in Richtung Gestastofa Visitor Center, an dem wir unser Auto parken konnten, um die letzten 200 Meter zum Malarrifsviti zu laufen.

Der Parkplatz hier ist ziemlich groß und ist wahrscheinlich primär für Besucher des Besucherzentrums gedacht, das leider schon geschlossen war, als wir hier ankamen. In diesem Besucherzentrum bekommt man sonst Informationen über die Flora und Fauna des Nationalparks. Aufgrund dieser doch recht zentralen Stelle des Nationalparks ist der Parkplatz auch ziemlich gut ausgebaut und auch die Wege um den Parkplatz sind sehr gut befestigt.

Vom Parkplatz läuft man, wie soll es auch anders sein, in Richtung Meer zum Leuchtturm. Trotz, dass die Wege am Parkplatz noch sehr gut ausgebaut sind, läuft man auf dem Weg zum Leuchtturm über unbefestigte Trampelpfade. Kurz vor dem Leuchtturm kann man sogar noch nach rechts laufen, um über ein paar Steine zu springen. Hinter diesen Steinen kamen wir an einen wunderschönen ruhigen schwarzen Sandstrand mit idealem Blick von unten auf den Leuchtturm. Wahrscheinlich ist dieser ganze Strand Überflutungsgebiet – die großen Steine, die hier lagen, waren auf jeden Fall allesamt glitschig von Algen.

Wieder zurück auf dem eigentlichen Weg zum Leuchtturm, sind wir an dem kleinen Platz um den Leuchtturm angekommen. Von hier hat man wiederum einen tollen Blick über das Meer.

Und das war es auch schon mit unserem Besuch im Nationalpark!

Verlassenes Haus “Dagverðará”

Als wir den Malarrifsviti verlassen hatten, war es bereits 18:10 Uhr. So eine schlechte Zeitplanung hatten wir glaube ich noch nie auf dieser Reise. Andererseits ist es so langsam auch auf den Straßen und an den Sehenswürdigkeiten ruhiger geworden, was wiederum angenehm war. Der Malarrifsviti war aber auch unser letztes Ziel im Snæfellsjökull-Nationalpark. Mit den gleichen Schildern, die uns im Nationalpark begrüßten, wurden wir auch wieder verabschiedet.

Ein kurzes Stück außerhalb des Nationalparks, an der Südküste von Snæfellsnes, befindet sich an einem kleinen Fluss ein kleines verlassenes Haus mit dem Namen Dagverðará. Dieser Ort versprühte wieder ein bisschen des alten Industriecharms, den wir noch aus Djupavik mitgenommen hatten, wenn auch viel weniger davon. Diese Farm ist auch schon viel kaputter und verlassener, als die alte Heringfabrik. Bis auf die Grundmauern und ein kleines Räumchen mit Betontreppe steht hier nichts mehr. Man kann jedoch durch die alten Fenster in die alten Räume hinein gehen. Auch diesen Lost Place haben inzwischen Künstler für sich entdeckt, die hier ein paar Objekte ausstellen. Da es hier (alleine durch das fehlende Dach) jedoch sehr ungeschützt ist, haben die Kunststücke hier natürlich eine ganz andere Qualität.

Als wir hier ankamen stand bereits ein anderes Auto am Haus. Als wir ausgestiegen sind, sind wir zunächst einmal um das Gebäude herum gelaufen – und dabei hat uns das zweite Auto bereits verlassen, sodass wir hier doch ganz allein waren. Nach ein paar Fotos von Haus und Umgebung haben wir noch einmal unsere Drohne gestartet. Wir waren ja schließlich nicht mehr im Nationalpark und das Haus ist aus der Luft bestimmt richtig beeindruckend.

Die Rechnung mit der Drohne haben wir jedoch ohne die Vögel gemacht. Als wir die Drohne gestartet haben, fanden einige Vögel das Gerät so spannend, dass sie ziemlich schnell angeflogen kamen. Um Zusammenstöße zu vermeiden, haben wir erst versucht sehr tief und aus dem Weg zu fliegen, bis wir schließlich gänzlich gelandet sind – ohne ernsthaft verwertbare Luftaufnahmen der verlassenen Gemäuer.

Nach diesem hatten wir noch immer zwei Stops vor uns. Durch die langgezogene Form von Snæfellsnes lagen sogar beide Punkte voll auf unserer Route, weshalb wir immer weiter gefahren sind und nun unseren nächsten Stop, die touristischste Stadt von Snæfellsnes, Arnarstapi, angesteuert haben.

Bárðar Saga Snæfellsáss Statue + Vogelfelsen

Wir sind nach Arnarstapi hineingefahren und haben als Erstes die Abfahrt zum Parkplatz verpasst, weil die Karte so interpretiert hatten, als ob es noch einen anderen Weg zu unserem eigentlichen Ziel, dem Gatklettur, gäbe. Wir mussten also noch einmal kurz umdrehen, um auf den großen Parkplatz zu kommen. Auf dem ca. 200 m langen Weg vom großen Parkplatz sind wir als Erstes einer Statue von Bárðar Snæfellsáss vorbeigekommen. Dabei handelt es sich um eine Sagenfigur, die im Westen Islands recht bekannt ist. Die Statue ist ziemlich groß, sodass man sogar zwischen den Beinen hindurch gehen könnte.

Ein paar Meter später sind wir an einer großen Aussichtsplattform angekommen, dem  Cliff Viewpoint . Hier hatten wir eine super Sicht auf die Klippen, in denen ganz viele Vögel lebten. Wir haben hier einige Minuten einfach nur den Vögeln bei ihrem regen Treiben zugeschaut.

Vom Cliff Viewpoint hätten wir über schöne Wege noch weiter an der Küste entlang laufen können, nach links (Richtung Norden) würde man so zum Gatklettur kommen, aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit haben wir das jedoch nicht gemacht. Wenn wir noch mehr Zeit gehabt hätten, hätten wir wahrscheinlich auch sehr gut die Küste nach Süden laufen können, bis zum nächsten Ort, Hellnar. Die ganze Küste soll, so ergaben unsere Recherchen, wunderschön sein. In Hellnar gibt es auf Google Maps sogar einen eigenen Punkt, der als “Hellnar View Point” ausgewiesen ist.

Es war nun bereits 19:00 Uhr und der Tag (insbesondere der Weg durch den Nationalpark) hat uns ziemlich angestrengt. Wir hatten auch immernoch einen Stopp vor uns, bis wir in unserer noch 60 km entfernten Unterkunft entspannen konnten. Auf diese Weise sind wir hier einfach nicht mehr viel herumgelaufen, sondern eher wieder ins Auto, um doch irgendwann fertig zu werden.

Ytri Tunga Beach

Vom Gatklettur hatten wir noch immer knappe 60 km vor uns. Ungefähr auf dem halben Weg befand sich noch der Ytri Tunga Beach, von dem wir im Vorfeld viel Gutes gelesen hatten. Hier soll es wieder Unmengen an Seehunden (oder Seelöwen? Robben? Sorry, wir kennen den Unterschied einfach nicht…) geben – und gerade mit unserem bisherigen Pech bei der Suche nach diesen Tieren, waren wir fest entschlossen es hier noch einmal zu versuchen.

Wir sind also nach einer weiteren halbstündigen Fahrt auf den Parkplatz beim Ytri Tunga Beach gefahren. Nachdem wir das Auto verlassen haben, am Strand angekommen sind und keine Robbe gesehen haben, haben wir uns gegenseitig angeschaut und uns gefragt: Was zur Hölle tun wir hier? Uns fallen die Augen zu und die Unterkunft ist noch immer 20 Minuten Fahrt entfernt.

Aus weiter Entfernung konnten wir Menschen erahnen, die über einen Steinweg weiter aufs Meer hinaus gelaufen sind. Am Ende dieses Weges hätten wir vielleicht die Möglichkeit gehabt, noch Robben zu sehen – aber wie gesagt, hierzu fehlte uns einfach die passende Laune.

Die Kombination aus Frust, dass wir wirklich Pech hatten und keine Seehunde gesehen haben, dass es bereits 19:45 Uhr war und wir beide echt Müde waren, hat uns dann recht schnell wieder ins Auto in Richtung Unterkunft getrieben.

Lava Water Accommodation

Webseite des Hotels

Lava Water Accommodation Datum: 06. – 07.08.2019
Check In ab 16:00
Check Out bis 11:00
Inklusivleistungen Parkplatz
Bemerkung Zweibettzimmer mit Gemeinschaftsbad + Küche
Preis: 105,08 €

Die Unterkunft “Lava Water Accommodation” war eine unserer Highlight-Unterkünfte – auch wenn wir das zuvor gar nicht so auf dem Schirm hatten und leider durch einen vollen Tag viel zu wenig Zeit hatten, die Unterkunft und das Gelände genau zu erkunden.

Das Gelände ist riesig. Neben über 100 Schafen, Hühnern und Pferden gibt es einen Spielplatz und 7 Gebäude.

Manche dieser Häuser sind eigenständige Apartments mit mehreren Zimmern und manche in manchen Gebäuden gibt es mehrere Schlafzimmer mit Gemeinschaftsbad und eine großer Wohn-Küche zur gemeinsamen Nutzung. Man merkt auch hier, dass die Unterkunft noch sehr neu ist. Alles ist schick eingerichtet und mit wahnsinnigen Küchen ausgestattet. Hier hatten wir es zum ersten Mal, dass jedes Zimmer in der Küche eine eigene Schublade für seine Lebensmittel bekommen hat.

Vor Anreise haben wir eine E-Mail bekmmen, in der wr eine Weg- und Häuserbeschreibung bekommen haben. An der Eingangstür hängen Schilder, welcher Gast in welchem Zimmer übernachtet. Die Gastgeber haben wir so also nie gesehen. Es war eine angenehme Stimmung im Haus. Unser Zimmer war jedoch so mini klein, dass wir Probleme hatten, den Koffer zu öffnen. Dafür hat die große Wohn-Küche mit Kochinsel entschädigt.

Die Unterkunft bietet sich auf jeden Fall auch an, mehrere Tage dort zu bleiben, ein bisschen abzuschalten und Kräfte zu sammeln. Man kann in der Unterkunft problemlos seine Wäsche waschen und sich einfach wie zu Hause führen.

Da die Unterkunft nicht „betreut“ wird, kann man hier kein Frühstück buchen und hat keinen Kontakt zu Einheimischen.

Wir finden die Unterkunft toll für einen Aufenthalt auf der Snæfellsnes-Halbinsel.