Tag 5, Donnerstag, 25.07.2019

Sonnenaufgang: 04:12 Uhr | Sonnenuntergang: 22:53 Uhr

Entfernung Stop
Kálfafellsstadur Bed & Breakfast
63,4 km in 52 Minuten Stokksnes
1,2 km Fußweg Viking Village
1,7 km in 8 Minuten Klippen am Leuchtturm
12 km in 15 Minuten Aerial Photo Point
2 km in 1 Minuten Skútafoss
Hier links auf eine Schotterpiste abbiegen
1 km in 3 Minuten Roter Stuhl auf Stein
30 km in 27 Minuten Hvalnes Lighthouse
67,3 km in 60 Minuten Sveinsstekksfoss / Nykurhylsfoss
63,4 km in 01:07 Stunden Skarðás Country Cabins
7,5 km in 9 Minuten Stadt Egilsstaðir
27 km in 35 Minuten Seyðisfjarðarkirkja
3,6 km in 5 Minuten Gufufoss
12,3 km in 15 Minuten Bunte Blöcke "HEAVIER MOUNTAIN"
17,8 km in 20 Minuten Skarðás Country Cabins
= 310 km in 5:15 Stunden Fahrtzeit

Stokksnes inkl. Viking Village

Stokksnes ist eine Halbinsel, die vollständig in privater Hand ist. Auf diese Halbinsel kann man über eine Schotterstraße problemlos auch ohne 4x4 fahren und kommt zunächst an das VIKING Cafe.

Im VIKING Cafe mussten wir 900 ISK pro Person zahlen, um durch eine Schranke fahren zu können, die die Zufahrt zu den eigentlichen Sehenswürdigkeiten ermöglichte.

Hinter der Schranke gab es drei weitere Parkplätze. Der erste Parkplatz führte zum Viking Village, einer wunderschönen Filmkulisse, die an einem Berg gelegen ist. Diese Kulisse wurde im Jahr 2010 erbaut, allerdings nie für Filmaufnahmen genutzt. Das gesamte hergerichtete Dorf ist noch sehr gut erhalten, jedoch sind alle Türen abgesperrt. Lediglich an einer Stelle kann man eine kurze Leiter aufsteigen und hat einen kleinen Überblick über das gesamte Dorf. Als wir dort waren, hingen in den Bergen super schöne Wolken und sonst war es ziemlich warm.

Der Fußweg vom Parkplatz zum Viking Village ist ca. 1 km lang.

Den zweiten Parkplatz haben wir ausgelassen. Er dient als Startpunkt für einen Fußmarsch über den schwarzen Strand.

Am Ende der Straße befand sich der dritte Parkplatz. Von hier hat man einen guten Blick über die Klippen auf das Meer und man ist nahe der NATO Station, die als Radar genutzt wurde. Die NATO Gebäude sind aber durch einen Zaun abgetrennt und man kommt nicht nah ran. An den Klippen kann man manchmal Vögel und Seerobben beobachten – wir haben leider keine Robben gesehen.

Mit den Tickets bekommt man zusätzlich einen Prospekt-Flyer, in dem sich eine Karte befindet, auf der schöne Wanderstrecken und die Parkplätze eingezeichnet sind.

Die gesamte Halbinsel war überhaupt nicht überlaufen, was uns positiv überrascht hat.

Last but not least: Theoretisch lässt sich das gesamte Gebiet auch erkunden, ohne die 900 ISK am Cafe zu zahlen. Da wir keine “Betreten verboten”-Schilder gesehen haben, gehen wir davon aus, dass man, sobald man bereit ist, den Weg zu laufen, auch einfach so das Viking Village besuchen kann.

Aerial Photo Point

Hier ist ein schöner Ort, um Drohnen fliegen zu lassen. Der Punkt befindet sich an der Straße von Höfn nach Djúpivogur. Die Straße war, als wir hier vorbeikamen ziemlich leer und das nahegelegene Wasser war sehr still. Auf diese Weise konnten wir unser Auto in aller Ruhe auf dem Parkplatz abstellen und die Drohne vorbereiten.

Aus der Luft kann man die Bergkette, die sich im Süden befindet, gut fotografieren, insbesondere die Spiegelung im Wasser überzeugt hier. Wir hatten etwas Pech, dass es etwas wolkig war, sodass die Bergkette nicht vollständig gespiegelt wurde – aber die Bilder sind trotzdem sehr schön geworden.

Skútafoss

Ein paar Kilometer weiter verläuft die Straße über einen kleinen Fluss, an dem wieder ein kleiner Wasserfall, der Skútafoss, liegt. Unmittelbar hinter dem Fluss verläuft praktischerweise eine kleine Schotterstraße von der Ringstraße aus am Fluss entlang, auf die wir, obwohl der Skútafoss gar nicht auf unserem Plan stand, kurzerhand abgebogen sind.

Wenige Meter nach der Abbiegung haben wir schon einen kleinen, etwas unscheinbaren Wasserfall erreicht. Lediglich schade an diesem Wasserfall ist das Rohr an seiner linken Seite. Es ist quasi unmöglich, dieses Rohr zu ignorieren und somit landet es zwangsläufig auch auf jedem Bild des Wasserfalls.

Auf Facebook haben wir im Nachheinein erfahren, dass der eigentliche Skútafoss wohl noch einige Meter weiter den Fluss hinauf wäre – wir haben uns hier von den Bildern von Google Maps leiten lassen. Aber auch die Satellitenbilder zeigen, dass weiter den Fluss aufwärts noch weitere Wasserfälle zu erwarten sind.

Roter Stuhl auf Stein

Unweit des Skútafoss befindet sich auf der rechten Seite in Fahrtrichtung Djúpivogur auf einem Felsen ein roter Stuhl. Der Stuhl ist eine schöne Fotokulisse, denn im Hintergrund sind einige Felsen und die Sicht auf das Meer.

Hvalnes Lighthouse

Der Höhepunkt am Hvalnes Lighthouse ist, wie soll es anders sein, natürlich der orange Leuchtturm “Hvalnes”. Nicht zu unterschätzen ist an diesem Stopp jedoch auch die Aussicht auf den riesig weiten schwarzen Strand, der bis zum Horizont reicht. Als wir hier waren, hatten wir noch immer grauen Himmel, der im Horizont fast mit dem Strand verschmolz. Den weiten Blick hätte ich noch ewig genießen können…

Der Leuchtturm ist sehr leicht von der Straße zu erreichen. Apropos Straße, die Ringstraße am Leuchtturm ist gefühlt die meistfotografierte Straße Islands!

Sveinsstekksfoss / Nykurhylsfoss

Nach einer langen Autofahrt haben wir den Sveinsstekksfoss erreicht. Zwischen der südlichen Küste und Egilsstaðir liegen nämlich kaum feste Ziele, bis auf diesen Wasserfall – wobei sich die Fahrt trotzdem sehr lohnt. Während die Ringstraße bis Höfn ziemlich langweilig erscheint, fängt sie ungefähr dort an, etwas rauer und interessanter zu werden. Die Landschaft ändert sich schneller als man sich an den neuen Anblick gewöhnt – von tiefschwarzer Lavalandschaft, Moos- und Grasflächen bis hin zu Bergen findet man hier alles.

Der Sveinstekksfoss ist ein großer Wasserfall, der das Wasser, das in ca. 113 km² Landfläche zusammenkommt, gebündelt in den Berufjörður ableitet. Der Berufjörður ist der Fjord, um den sich an dieser Stelle auch die Ringstraße herumschlängelt.

Für uns war der Sveinstekksfoss an dieser Stelle auf unserer Route eine wahre Abwechslung: nein, es war nicht der tausendste Wasserfall, sondern der erste Wasserfall, der in einem kleinen Waldstück liegt. Bis hierhin haben wir uns nämlich schon häufig gefragt, ob es denn gar keine Wälder in Island gibt. Ein weiteres Highlight an diesem Wasserfall ist nicht nur, dass er in einem Waldstück liegt, sondern dass es auch einen (kaum ausgebauten) Weg durch das Waldstück an die Steine oberhalb des Wasserfalls gibt.

Das Wetter war, als wir am Wasserfall ankamen, deutlich besser als noch morgens (wir erinnern uns: es war grau und die Wolken hingen tief), wir hatten stellenweise sogar kräftigen Sonnenschein. Bei diesem Wetterumschwung kam uns die schöne Waldluft und der Schatten, den uns die Bäume gespendet haben, nur recht.

Dieser Wasserfall hat uns nachhaltig beeindruckt, sowohl das Waldstück als auch das Tal, in den der Wasserfall stürzt, sind einfach traumhaft schön!

Egilsstaðir

Nach einer weiteren langen, aber wirklich schönen Fahrt, haben wir die größte Stadt im Osten Islands erreicht: Egilsstaðir. Die kleine Stadt hat entlang der Ringstraße einige Tankstellen, Supermärkte und sogar einen Baumarkt. Neben einem Nettó gibt es hier auch den etwas günstigeren Bónus Supermarkt und sowohl eine Orkan als auch eine N1 Tankstelle.

Sogar Restaurants gibt es hier. Wir haben (zumindest von außen) eine schöne Pizzaria gesehen und einen der recht häufig auf der Insel vertretenen Subways.

Für uns war das schönste an Egilsstaðir jedoch die ca. 6 km vorgelagerten Skarðás Country Cabins. Die schönste Unterkunft unserer Reise, die wir glücklicherweise sogar zwei Nächte lang genießen konnten. Dazu aber später mehr, denn zu jeder Islandreise gehört das obligatorische Bild auf dem Regenbogenweg vor der Seyðisfjarðarkirkja.

Seyðisfjarðarkirkja

Von Egilsstaðir sind wir die 35 km über eine Bergkette nach Seyðisfjörður gefahren, um die berühmte Kirche dieses kleinen Ortes zu besichtigen. Nunja… vielleicht viel eher den Weg zu dieser Kirche, der in knalligen Regenbogenfarben angemalt ist.

Diese Geschichte beginnt jedoch eine halbe Stunde vorher: Von unserer Unterkunft sind wir um 20:30 Uhr bei strahlendem Sonnenschein Richtung Seyðisfjörður aufgebrochen. Als wir auf die Straße 93, die laut Google die größte Straße nach Seyðisfjörður ist, einbogen, ging es direkt ziemlich steil bergauf, da diese Straße über die bereits erwähnte Bergkette führt. Auch diese Straße fanden wir ziemlich spannend: als wir den Aufstieg auf die Bergkette gemeistert haben, waren überall Schmelzwasserseen der angrenzenden Gletscher. In diesen Seen haben sich die uns umgebenden Bergspitzen perfekt gespiegelt, sodass wir fast angehalten hätten, nur um diesen Blick zu genießen. Leider gab es hier aber keine passende Parkbucht, sonst hätten wir es sicherlich getan. Auf diesem Weg haben wir an der linken Straßenseite noch bunte Blöcke gesehen – deren Besichtigung wir uns jedoch für den Rückweg aufgehoben haben.

Ein paar Kurven weiter sahen wir jedoch eine Wolke, die sich hinter einer Bergspitze verhangen hatte, in die wir geradewegs hineingefahren sind. DAS war ein wirklich krasser Nebel. Wir konnten zum Teil keine 10 m weit sehen, was die Abfahrt in das Tal, in dem Seyðisfjörður liegt, umso spannender gemacht hat.

Im Ort angekommen, sieht man fast direkt die unscheinbare blaue Kirche. Die Kirche befindet sich am Ende des berühmten bunten Wegs.

Seyðisfjörður ist bekannt für sein Kunsthandwerk. Genau dies spiegelt auch der besagte Weg zur Kirche wieder: er ist bunt und im Vergleich zu den sonst eher rauen steinigen Wegen Islands eher alternativ gestaltet. An diesem Weg haben sich über die Zeit auch einige hippe Lokale und Läden angesiedelt: sowohl kleine Geschäfte, die Kunst verkaufen, als auch einladend aussehende Restaurants und Cafés befinden sich hier. Direkt in der Nähe ist ein größerer Parkplatz, an dem man sein Auto problemlos abstellen kann – der jedoch zwangsläufig auch auf vielen Bildern des bunten Wegs verewigt wird. Falls dieser Parkplatz voll sein sollte, gibt es weitere Parkmöglichkeiten, zum Beispiel am Supermarkt. Wir hatten jedoch Glück, abends ist hier wahrscheinlich weniger los als tagsüber.

“Weniger los” ist jedoch auch relativ. Hier hat sich eine Schlange gebildet, um die besten Bilder auf dem bunten Weg vor der Kirche machen zu können. Auf der einen Seite ist es klasse, dass sich die Leute automatisch an diese ungeschriebene Regel gehalten haben, aber die Kehrseite ist natürlich: Hier gibt es eine Schlange…?!?

Die vielen Restaurants und Touri-Geschäfte sind jedoch nicht ausschließlich der Kirche geschuldet. Als wir in Seyðisfjörður ankamen, lag im Hafen ein Krezfahrtschiff. Hier befindet sich nämlich ein größerer Hafen im Osten von Island, in dem auch Fähren aus Dänemark ankommen. Sicherlich ist die erste isländische Stadt, die man als Zentraleuropäer betritt, immer auch ein Grund zum Essengehen, weshalb die Lokale hier bestimmt gut besucht sind.

Gufufoss

Bei der Erzählung über den Hinweg nach Seyðisfjörður haben wir noch verschwiegen, dass wir am Wasserfall Gufufoss vorbeigekommen sind, den wir erst von unserer Tour streichen wollten. Da er jedoch sowieso auf dem Weg lag, haben wir uns auch diesen für den Rückweg vorgenommen.

Der Gufufoss befindet sich einige wenige Kilometer außerhalb von Seyðisfjörður, noch bevor der Aufstieg in die Bergkette beginnt. Die Straße ist hier etwas breiter, sodass bis zu vier Autos am Straßenrand parken können. In einem kurzen 3-4 minütigen Fußmarsch ohne nennenswerte Steigung erreicht man den Wasserfall über einige unebene Steine. Der Wasserfall selbst ist vergleichbar mit vielen anderen Wasserfällen Islands, hier stürzt das Wasser 27 m in die Tiefe und spritzt unten, wenn es auf die Steine trifft in alle Richtungen. Daher kommt auch der Name Gufufoss, der “Dampfwasserfall”.

Bunte Blöcke “HEAVIER MOUNTAIN”

Auf dem Hinweg haben wir oben auf dem Berg bunte Steinblöcke gesehen, die wir uns auf dem Rückweg von Seyðisfjörður genauer anschauen wollten. Das graue Wetter aus Seyðisfjörður ist leider in dieser Zeit schon weiter nach Westen gezogen, sodass wir auf unserem Rückweg diesen Stopp nicht mehr im Sonnenschein, sondern mitten in der Wolke machen mussten. Die Wolke hat diesem Stopp jedoch kaum Charme genommen.

Hierbei handelt es sich um ein Kunstwerk mit dem Namen “Heavier Mountain”, wenn das Schild korrekt übersetzt ist von dem Künstler “David from David Shire”. Wer es besser weiß, soll sich gerne bei uns melden!

An dieser Stelle sind von dem Künstler neun farbige Steinwürfel aufgestellt worden, mitten im nirgends mit einer weiten Aussicht über einen Schmelzwassersee auf die Bergketten. Leider war es nun aber zu kalt, um hier eine längere Rast einzulegen. Auf diese Weise haben wir dieses Kunstwerk lediglich als Fotostopp genutzt und sind schnell wieder ins trockene und warme Auto geflüchtet.

Skarðás Country Cabins

Auf die Skarðás Country Cabins haben wir uns schon sehr gefreut. Auf irgendeine Art und Weise sind Roadtrips ja doch schon anstrengend, da man meist jeden Morgen den Koffer packt und weiter zieht. Hier hatten wir das erste Mal auf dieser Reise zwei aufeinanderfolgende Nächte in derselben recht großen Unterkunft mit Kochzeile, Sofa und quasi einem eigenen Ankleide/Koffer-Zimmer. Wir hatten eine Holzhütte, die für bis zu sechs Personen ausgelegt ist, gemietet, in der wir uns erst einmal ausbreiten konnten und auch mal die Füße auf dem Sofa hochlegen konnten.

Vor unserer Ankunft haben wir drei E-Mails mit dem Hinweis bekommen, dass wir uns eine halbe Stunde vor Ankunft melden sollen – in den E-Mails standen zwei Handynummern, die man anrufen oder per WhatsApp kontaktieren sollte.

Wir haben uns gemeldet, als wir in Egilsstaðir im Supermarkt standen. Direkt kam die Antwort, dass wir uns in 15 Minuten an der Unterkunft treffen könnten.

Begrüßt wurden wir dann von einem älteren Pärchen, das uns die Unterkunft erklärte und fragte, ob wir schon Pläne für die nächsten Tage hätten. Wir erklärten unseren Plan und bekamen noch weitere gute Tipps und Tricks mit auf dem Weg. Insbesondere haben wir erfahren, dass wir genau einen Tag zu früh abgereist sind: am Sonntag, also genau einen Tag nach unserer Abreise, hat nämlich ein neuer Teil der Vök Baths in Egilsstaðir eröffnet, der der Blauen Lagune Konkurrenz machen möchte. Sehr spannend, aber wirklich für uns einen Tag zu spät. 🙁

Die Hütte hat einen Wohn- und Kochbereich (mit Schlafsofa), ein Badezimmer, ein Zweibettzimmer und ein Zimmer mit einem Hochbett. In allen Räumen sind eigene Heizungen und Fenster. Die Hütte war sehr ordentlich und sauber. Neben dem Fernseher gab es noch einen DVD-Player mit verschiedenen DVDs sowie Gesellschaftsspiele, viele Prospekte und Karten der Umgebung und sogar einige Bücher. Die Hütte war sehr stylisch eingerichtet und hatte zudem noch auf der Hütten-Terrasse einen Tisch mit 4 Stühlen sowie einen Gasgrill.

Wir haben uns sehr wohlgefühlt und haben es genossen, mal nicht zu einer festen Uhrzeit die Unterkunft am nächsten Tag wieder verlassen zu müssen.

Ferienhaus Skarðás Country Cabins Datum: 25. – 27.07.2019
Check In 16:00 - 22:00
Check Out 07:00 - 11:00
Inklusivleistungen Parkplatz
Bemerkung Haus mit 2 Schlafzimmern und Küchenzeile
Preis: 292,70 €