Tag 6, Freitag, 26.07.2019
Sonnenaufgang: 04:15 Uhr | Sonnenuntergang: 22:50 Uhr
Entfernung | Stop | |
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Ferienhaus Skarðás Country Cabins | ||
77,4 km in 01:20 Stunden | Stuðlagil Canyon | |
77,4 km in 01:20 Stunden | Ferienhaus Skarðás Country Cabins | |
= 154,8 km in 3:00 Stunden Fahrtzeit |
Der erste Morgen in einer Unterkunft, die wir nicht direkt nach der ersten Nacht wieder verlassen mussten war… länger als die Nächte davor. 😛 Dies hatte jedoch zwei Gründe: zum einen hat es, als wir aufgewacht sind stark geregnet – und Naturwunder im strömenden Regen zu besuchen hat einfach nicht so viel Charme wie im trockenen. Zum anderen hatten wir diesen Tag schon so geplant, dass wir lediglich ein Ziel ansteuern: den Stuðlagil Canyon.
Auf diese Weise konnten wir in Ruhe unsere Koffer neu ordnen und sind erst mittags mit dem Auto gestartet. Von unserer Unterkunft ging es einmal um den halben Lagarflot-See bei Egilsstaðir. Hier soll es auch ein Meerungeheuer geben, wie an vielen Seen und Fjorden in Island. Wir haben die ganze Zeit unsere Augen offen gehalten, konnten jedoch kein Blick auf das Wesen erhaschen…
Im Norden des Lagarflot-Sees sind wir die Ringstraße weiter gefahren und haben uns so weiter vom See entfernt, um den Jökulsá á Dal zu erreichen, an dem unser Ziel, der Stuðlagil Canyon, liegt. Als wir am Vorabend mit den Eigentümern der Unterkunft, in der wir geschlafen haben, gesprochen haben, verrieten diese uns bereits, dass der beste Weg zum Stuðlagil der Weg über die Farm “Grund” sei. Hier sei inzwischen sogar ein offizieller Parkplatz entstanden, den wir also an diesem Tag ansteuerten. Im Internet hatten wir während unserer Vorbereitung bereits von einem Weg von der Farm Klaustursel gelesen, der jedoch mindestens 4 km Fußweg bedeuten würde. Wir haben uns erstmal an den Tipp unseres Vermieters gehalten und sind an dem Schild Klaustursel vorbeigefahren und sind noch knappe zwei Kilometer gefahren, bis die Farm Grund auf der linken Seite ausgeschildert war. Hier fährt man ein gutes Stück den Berg hinunter und sieht schon von weitem den Parkplatz, an dem man sein Auto abstellen kann.
Stuðlagil Canyon
An dieser Stelle waren wir etwas verwundert, da wir wirklich gedacht hatten, dass Stuðlagil noch ein kleiner Geheimtipp ist – aber Schnee von gestern: hier ist sogar schon ein offizielles Hinweisschild aufgestellt worden, das ein paar Fakten über den kleinen Fluss in der Schlucht zusammenträgt. Einige dieser Fakten hatte ich zuvor bereits gehört – und die sind auch nicht ganz ohne: Damit eine Schlucht dieses Ausmaßes entsteht, müssen ziemlich große Wassermassen den Stein wegfressen. Heutzutage ist der Fluss im Jökulsá á Dal jedoch eher klein. Das liegt daran, dass zwischen 2003 und 2007 ein riesiges Wasserkraftwerk gebaut wurde, das einen großen Teil des Wassers aus dem (damals noch größten) Gletscherfluss Islands umgeleitet hat, um Energie zu gewinnen. Auf diese Weise ist die ganze Schlucht heutzutage sehr leer und die wunderschönen Basaltformationen auf beiden Seiten der Schlucht sind jetzt zum Bestaunen freigelegt. Der alte Fluss hatte einige Zuflüsse durch andere Flüsse, die jetzt als Wasserfälle in den Stuðlagil hineinstürzen – jedoch nicht so nah an der Aussichtsplattform. Ursprünglich hatten wir noch überlegt den Stuðlafoss zu besichtigen, genau so einen Wasserfall, der in den jetzt recht wasserarmen Jökulsá á Dal stürzt. Wir waren jedoch weder mit den Koordinaten dieses Wasserfalls wirklich sicher, noch hatten wir die Muße die Kilometer hinunter in den Canyon zu laufen.
Ausgehend von der Infotafel läuft man einen ca. 200m langen Weg bis zur Aussichtsplattform für die Basaltfelsenschlucht (was die wörtliche Übersetzung von Stuðlagil ist). Diesen Weg sollte man übrigens laut Infotafel zwischen dem 1.5. und 10.6. nicht machen, da zu dieser Zeit Kurzschnabelgänse in der Schlucht brüten. Diese Tiere sollten dabei nicht gestört werden, weshalb der Canyon nicht betreten werden darf. Die 200m Fußweg klingen erstmal sehr leicht – aber der Teufel steckt im Detail: Es geht hier nämlich ziemlich Steil hinunter! Der ganze Weg ist mit einem Handlauf-Seil ausgestattet, wobei man in einigen Situationen auch wirklich froh ist, diese Sicherheit zu haben. Auf dem Weg nach unten teilt sich der Weg an einer Stelle in einen Weg nach links und einen nach rechts auf, über die man zwei verschiedene Aussichtsstellen erreichen kann. Beide Wegenden sind durch einen dritten Weg miteinander verbunden, sodass insgesamt ein Dreieck aus Wegen entsteht. Wir haben uns für den Weg nach rechts entschieden.
Als wir unten ankamen, bot sich ein atemberaubender Blick in den Canyon hinein. Nach rechts wurde der Canyon noch etwas schmaler und an dieser Stelle hätte man von der gegenüberliegenden Seite sogar bis tief in den Canyon hinein gehen können. Das beeindruckendste an diesem ganzen Ort ist das Zusammenspiel aus blauem Canyon und langen schwarzen Basaltsäulen. Einfach schön! Auf der anderen Canyonseite haben wir auch ein paar Menschen gesehen, die zum Teil auch den Weg hinunter in den Canyon gelaufen sind. Dort kommt man nach unserem Verständnis über den Weg über Klaustursel hin, da es dort eine Brücke über den Fluss geben soll. Die Leute auf der anderen Canyonseite haben sogar hinübergerufen, dass deren Seite den besseren Ausblick bietet, da die Basaltsäulen auf unserer Canyonseite noch toller seien. Glücklicherweise ist am Stuðlagil kein Drohnenverbot, sodass wir mit unserem kleinen Vogel in der Lage waren, die Basaltsäulen auf unserer Canyonseite auch noch zu bestaunen. Und die Menschen, die auf der anderen Seite standen, hatten schon wohl recht, aber den langen Fußweg haben wir uns gespart.
Hier auch mal eine gute Ansicht des Weges:
Skarðás Country Cabins
Auf die Skarðás Country Cabins haben wir uns schon sehr gefreut. Auf irgendeine Art und Weise sind Roadtrips ja doch schon anstrengend, da man meist jeden Morgen den Koffer packt und weiter zieht. Hier hatten wir das erste Mal auf dieser Reise zwei aufeinanderfolgende Nächte in derselben recht großen Unterkunft mit Kochzeile, Sofa und quasi einem eigenen Ankleide/Koffer-Zimmer. Wir hatten eine Holzhütte, die für bis zu sechs Personen ausgelegt ist, gemietet, in der wir uns erst einmal ausbreiten konnten und auch mal die Füße auf dem Sofa hochlegen konnten.
Vor unserer Ankunft haben wir drei E-Mails mit dem Hinweis bekommen, dass wir uns eine halbe Stunde vor Ankunft melden sollen – in den E-Mails standen zwei Handynummern, die man anrufen oder per WhatsApp kontaktieren sollte.
Wir haben uns gemeldet, als wir in Egilsstaðir im Supermarkt standen. Direkt kam die Antwort, dass wir uns in 15 Minuten an der Unterkunft treffen könnten.
Begrüßt wurden wir dann von einem älteren Pärchen, das uns die Unterkunft erklärte und fragte, ob wir schon Pläne für die nächsten Tage hätten. Wir erklärten unseren Plan und bekamen noch weitere gute Tipps und Tricks mit auf dem Weg. Insbesondere haben wir erfahren, dass wir genau einen Tag zu früh abgereist sind: am Sonntag, also genau einen Tag nach unserer Abreise, hat nämlich ein neuer Teil der Vök Baths in Egilsstaðir eröffnet, der der Blauen Lagune Konkurrenz machen möchte. Sehr spannend, aber wirklich für uns einen Tag zu spät. 🙁
Die Hütte hat einen Wohn- und Kochbereich (mit Schlafsofa), ein Badezimmer, ein Zweibettzimmer und ein Zimmer mit einem Hochbett. In allen Räumen sind eigene Heizungen und Fenster. Die Hütte war sehr ordentlich und sauber. Neben dem Fernseher gab es noch einen DVD-Player mit verschiedenen DVDs sowie Gesellschaftsspiele, viele Prospekte und Karten der Umgebung und sogar einige Bücher. Die Hütte war sehr stylisch eingerichtet und hatte zudem noch auf der Hütten-Terrasse einen Tisch mit 4 Stühlen sowie einen Gasgrill.
Wir haben uns sehr wohlgefühlt und haben es genossen, mal nicht zu einer festen Uhrzeit die Unterkunft am nächsten Tag wieder verlassen zu müssen.
Ferienhaus Skarðás Country Cabins | Datum: 25. – 27.07.2019 | |
Check In | 16:00 - 22:00 | |
Check Out | 07:00 - 11:00 | |
Inklusivleistungen | Parkplatz | |
Bemerkung | Haus mit 2 Schlafzimmern und Küchenzeile | |
Preis: 292,70 € |